Bloggerreise Lecker on tour

*Keep calm and drink Korn

2. Januar 2018

Die erste Januar Woche eignet sich meiner Meinung nach hervorragend um auf das vergangene (Foodblogger-) Jahr zurückzublicken. Und was soll ich euch sagen? Ich bin einfach mega froh und dankbar mit diesem tollen Hobby vor knapp 3 Jahren begonnen zu haben. Neben tollen Menschen die ich in 2017 wieder kennengelernt habe und kulinarischen Entdeckungen, durfte ich auch das ein oder andere Foodevent besuchen. Ein Highlight davon war aber sicherlich das Foodblogger Event von der Feinbrennerei Sasse.

Sasse Lagerkorn

Bei diesem Event wurde eine handvoll Blogger nach Münster eingeladen um einmal hinter die Kulissen der Brennerei zu schauen und sich ein ganz eigenes Bild von dem Produkt „Lagerkorn“ zu machen. Denn was ich auf jeden Fall nach diesem Wochenende gelernt habe ist, dass Korn definitiv nicht gleich Korn ist! Das ganze Event ging über 2 Tage und während der erste Tag ganz unter dem Motto „Korn“ stand, wurde es am zweiten etwas weniger hochprozentig, dafür aber etwas „cheesiger“. Dazu aber weiter unten mehr.

Nachdem wir uns alle am Münsteraner Hauptbahnhof getroffen hatten, ging es direkt weiter zur Brennerei. Dort hat uns der Chef persönlich einen Einblick in die Historie des Unternehmens gegeben. Der Chef persönlich ist der heutige Inhaber der Brennerei, Rüdiger Sasse. Er führt das Familienunternehmen, welches seit ca. 1707 existiert mittlerweile in der 15. Generation.

Sasse Lagerkorn

Ein kompletter Selbstläufer ist so ein Familienunternehmen jedoch nicht und so hatte auch die Feinbrennerei Sasse in den 80er Jahren durch die Änderung des Branntweinmonopols zu kämpfen und musste 1985 das Unternehmen vorerst schließen. Zwei Jahre später, im Dezember 1987 hatte Rüdiger Sasse aber seine ganz eigene Idee das Familienunternehmen wieder aufleben zu lassen. Und zwar kam nach der Verköstigung einer schon etwas länger liegenden Flasche Korn die Idee des Lagerkorns auf. Diese Flasche Korn, vom Großvater noch selber destilliert, hatte einen ganz wunderbaren Geschmack und war nicht mit den anderen Kornsorten zu vergleichen. Rüdiger Sasse führte so die alte Technik des Barriqueausbaus ein und nach einigen Jahren Erprobung wurde 1997 der „Münsterländer Lagerkorn V.S.O.P.“ herausgebracht, welcher mittlerweile das dritte Jahr in Folge den Titel „World-Class Distillery“ erhielt.

Sasse Lagerkorn

Nach der kleinen historischen Einführung in das Unternehmen, durften wir dann auch die Brennerei und die Lagerräume selber besichtigen. Ich bin total begeistert gewesen, von der wirklich schönen und wenig industriell anmutenden „Einrichtung“ des Unternehmens.
Begonnen haben wir in der hauseigenen Mühle. Dort wird das Getreide, welches aus dem Münsterland kommt direkt gemahlen. „Münsterländer Sassekorn“ ist nämlich ein geschützter Begriff und nur wenn Münsterländer Korn drin ist, darf auch Münsterländer Korn draufstehen. Durch Zugabe von Quellwasser und anschließendem Erhitzen, entsteht dann die Vormaische. Der Vormaische wird dann noch Malz zugegeben und das Ganze muss dann 3 Tage ruhen. In dieser Zeit entsteht die süße Maische. Durch Zugabe von Hefe ensteht dann die saure Maische, die bereits zu diesem Zeitpunkt ca 10% Alkohol und 80% Wasser enthält. Spannend fand ich, dass wir alle drei Maischearten einmal probieren durften. Die saure Maische wird dann im Anschluss zweimal gebrannt, bevor sie final destilliert und in Holzfässer verpackt wird, in denen der Brand dann 4 bis 12 Jahre reifen darf.

Sasse Lagerkorn

Nachdem wir verstanden hatten wie Korn entsteht, ging es an die Korn Verköstigung. Und hierauf war ich wirklich gespannt! Bisher hatte Korn nämlich den Charme einer Geisterbahnfahrt für mich. Ganz nach dem Motto: Augen zu und durch und wird schon werden….

Während der Besichtigung der Brennerei hatten wir immer wieder Proben aus den einzelnen Fässern gezogen. Neben der Lagerdauer trägt nämlich die Fassart einen entscheiden Faktor zum Geschmack bei und ich kann euch sagen, mit dem ollen Frühstückskorn aussem ALDI, den man versucht mit 3 Päckchen Brause runter zu stürzen, hatte diese Verköstigung nichts zu tun. Korn kann nämlich definitiv anders.
Spannend fand ich auch, dass wir unsere liebsten Kornsorten zu einer Art Korn Cuvee veredeln und als Geschenk mit nach Hause nehmen durften.
Ein Korn hat es mir bei der Verköstigung jedoch ganz besonders angetan. Und zwar der Lagerkorn Bordeaux finish. Dieser Korn lagert 4 Jahre im Cognac-Fass und weitere 4 Jahre im Bordeaux Fass und ich war so begeistert von dem Geschmack, dass ich absolut bereit dafür war mir meine erste Flasche Korn zu kaufen und direkt nach dem Preis gefragt habe. Bei 350€ pro Flasche habe ich dann aber meinen doch manchmal etwas teuren Geschmack verflucht und es erst einmal bleiben lassen. Aber irgendwann, ich bin überzeugt davon, wird ein Fläschchen in meinem Spirituosenschrank wandern. Denn es lohnt sich auf jeden Fall!

Sasse Lagerkorn

Nach der Kornverköstung gab es dann einen kleinen Location Wechsel und wir sind zu einer total urigen Holzhütte im Wald gefahren. Dort haben wir unseren eigenen Schnaps gebrannt. Ein so genannter Moonshinebrand. Für mich war das nochmal das Highlight des Tages. Neben der Historie, der Besichtigung und der Verköstung hat dieser Programmpunkt das ganze Thema Korn für mich nochmal abgerundet.
Auf den weiteren Fotos seht ihr übrigens Björn. Björn ist der „Korn Embassador“ bei Sasse, also „Korn Botschafter“. Und in dieser Rolle hat er uns gezeigt, wie man mit Korn ganz tolle und schmackhafte Cocktails mixen kann. Wir haben dann einen Korn Sour mit Erdbeeren und Sekt bekommen. Ein Träumchen sag ich euch. Eine Variante des Cocktails findet ihr bei Teller abgeleckt.
Für mich persönlich war der Cocktail ein perfekter Abschluss für einen tollen und informativen Tag, rund um das Thema Korn.

Sasse Lagerkorn

Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen des Käse. Es stand nämlich ein Besuch der Hafenkäserei an. Wer sich darunter jetzt einen kleinen, schnuckeligen Käseladen vorstellt, weit gefehlt. Die Hafenkäserei ist ein etwas größere Komplex, direkt am Hafen und ist eine Bio-Schaukäserei. Das heißt, dass man hier nicht nur Käse kaufen und verköstigen kann, man kann auch Führungen buchen, in denen man genau erklärt wie eine solche Käserei aufgebaut wird und wie Käse hergestellt wird.

Sasse Lagerkorn

Wir haben natürlich auch eine Führung bekommen und diese wurde auch nicht von irgendwem gemacht, sondern von der Chefin persönlich, Ann-Paulin. Sie ist nicht nur die Inhaberin, sondern auch Molkereimeisterin und das Thema Milch wurde ihr quasi mit in die Wiege gelegt. Ihr Nachname ist nämlich Söbbeke und das ist ja ein Name der durchaus bekannt ist in der Molkereiszene. ;-)

Die Führung war wirklich beeindruckend und so war mir gar nicht bewusst, dass die ganzen Käselaibe nicht einfach nur vor sich hinreifen, sondern dass sie täglich gedreht und eingerieben werden. Das nenn´ ich mal echte Handarbeit. Das Beste aber so einer Führung ist was? Genau! Die Verköstigung danach. Und so durften wir uns einmal durch das gesamte Sortiment futtern. ♥ Und es war köstlich. Es gibt Käse mit Pale Ale, Bockshornklee, Whiskey, Pfeffernoten, Rosmarin oder einfach mal klassisch.

Sasse Lagerkorn

Naja und wenn man so gerne Käse isst wie ich, freut man sich auf jeden Fall über den Programmpunkt: Käse einmal selber herstellen. Wir haben so eine Art Frischkäse hergestellt und das Wesentliche bei der Käseherstellung ist meiner Meinung nach „Zeit“. Man hat gar nicht wirklich viele Zutaten oder Schritte, die Kernaufgabe ist es dem Käse Zeit zu geben. Selbst bei dem doch etwas leichteren Frischkäse haben wir immer wieder Ruhepausen (für den Käse) gehabt. Ann-Paulin hat diese Wartezeiten aber mit lustigen Ankedoten aus der Molkereiwelt verkürzt.

Sasse Lagerkorn

In jeder Gruppe gibt es dann immer einen oder eine, bei der der Käse nix wird. Und in dieser Gruppe war ich das. Mensch war ich traurig. Schließlich wollte ich auch meinen eigenen Käse mit nach Hause nehmen. Warum mein Käse nix geworden ist, konnte mir jetzt keiner so genau erklären, aber es gab trotzdem den oder die Retter in der Not: Jana & Lars. Die beiden haben nämlich jeder einen Käse zubereitet, der auch was geworden ist und einen haben sie mir dann geschenkt. Sind das nicht tolle Foodbloggerkumpels!? ♥ ♥ ♥

Sasse Lagerkorn

Und hier seht ihr nochmal die ganze Foodblogger Bande, mit der ich dieses wundervolle Wochenende verbringen durfte:

♥ ♥ ♥

Felix von Felix Kochbook
Tobi von Der Kuchenbäcker
Jana & Lars von Teller abgeleckt
Annemarie von Kleines Fräulein Cupcake
Juli von Naschen mit der Erdbeerqueen
Ilona von NoFastFoodToday
Rebecca von fräuleinchen

♥ ♥ ♥

Ich hätte mir wirklich keine bessere Gruppe für dieses Wochenende wünschen können. Vor allem die kleinere Gruppengröße fand ich gut gewählt für dieses Event. „Kleiner“ ist dann manchmal ja doch „feiner“. ;-)

Sasse Lagerkorn

Die Hafenkäserei hat übrigens das Weltbeste Einpackpapier und es eignet sich ganz wunderbar als Abschluss für diesen Artikel. Denn gutes Handwerk ist wirklich etwas, was sich abhebt. Die qualitativ hochwertigen Produkte die ich in den zwei Tagen verköstigen durfte haben mir mehr als gut geschmeckt. Auf diesem Wege möchte ich mich auch bei Sasse für die Einladung und das tolle Programm bedanken! Ich bin definitiv für eine Wiederholung. ;-)

Sasse Lagerkorn

Fazit 1: Ich bin immer wieder total begeistert, wenn man mal die Möglichkeit hat hinter die Kulissen zu schauen. Es hat mir geholfen das Produkt „Korn“ mit ganz anderen Augen zu sehen.
Fazit 2: Jungs & Mädels: Schmeisst die Brause in die Ecke, denn für den leckeren Korn von Sasse brauch man die Brause nämlich bestimmt nicht. ♥
Fazit 3: Ich schraub gerade an meinen ersten Korn-Rezepten. Heißt jetzt nicht, dass ich selber Korn herstelle, sondern dass ich versuche mit Korn zu kochen. Seid gespannt :-)

{*Werbung / Pressereise: Ich wurde das gesamte Wochenende von Sasse eingeladen. Jeglicher Inhalt dieses Artikels spiegelt aber meine persönliche Meinung wieder und mein neu gewonnenes Interesse für guten Korn!}

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2 Comments

  • Reply Julius 6. Januar 2018 at 18:12

    Schöner Beitrag und sehr schöne Fotos. Mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht :)

    Lieben Gruß

    • Reply Tine 9. Januar 2018 at 09:25

      Dankeschön ♥ ♥ ♥

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    Ich stimme zu.