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Feldarbeit & Gemüseanbau: Fragen über Fragen

22. März 2020

Immer wenn ich auf Instagram meine Bilder oder Videos vom Feld teile, bekomme ich interessierte Fragen von euch, rund ums Gärtnern. Das sind in etwa die Fragen, die ich mir auch gestellt habe, als ich mit den Mietgärten von „Meine Ernte“ angefangen habe.

Also habe ich mir vor ein paar Wochen mal überlegt, einen „Feldarbeit-Beginner-Guide“ rauszuhauen. Nachdem ich nun in mein drittes Gärtnerjahr gehe, bilde ich mir einfach mal ein, dass ich mittlerweile genug Erfahrung gesammelt habe, um so einen Artikel zu schreiben.

Meine Ernte

Vorweg sag ich euch aber gleich, dass ich mir auch nach drei Jahren immer noch einen Haufen Fragen stelle und diese auch recherchiere. Das sind mittlerweile aber glaube ich mehr kleine Fortgeschrittenen Fragen.
Ich kann mich aber noch zienlich gut an die Zeit erinnern, als ich mit der Feldarbeit angefangen habe und welche drei Millionen Fragen mir im Kopp rumgeschwirrt sind. Es sind in etwa genau die Fragen, die ihr mir immer stellt. Allen voran die zentralste Frage: „Wieviel Arbeit is dat eigentlich und wie oft muss ich giessen?“

Meine Ernte

Die Frage kann man auf jeden Fall nicht ganz pauschal beantworten, da jeder Monat anders ist und unterschiedliche Feldaufgaben mit sich bringt. Gerade zu Beginn (Mai-Juli) muss man mehr Zeit investieren, da man vor allem viel Unkraut zupfen muss, damit das Gemüse seinen Platz zum wurzeln hat. Ab dem Sommer aber, wenn das meiste Gemüse schon ausgewachsen ist, wird die Arbeit weniger und man darf eine ganze Menge ernten.

Ich würde aber in Summe schon sagen, dass man mindestens 1x pro Woche für ca. 3 Stunden hinfahren sollte, um nach dem rechten zu sehen und verschiedenes zu erledigen. Ich bin durchaus öfter auf dem Feld, weil mir die Zeit in der Natur so unwahrscheinlich gut tut. Durschnittlich 3x pro Woche bin ich auf dem Feld zu finden. Manchmal aber auch einfach, um mit Julius ne Limo im Grünen zu trinken.

Meine Ernte

Meine Ernte
Ganz klar: Ja, einfach loslegen!
Macht euch nicht so nen Kopp, die Erfahrung kommt beim Gärtnern. Ich hatte null Erfahrung mit der Feldarbeit und habe in meinem ersten Jahr trotzdem wöchentlich einen vollen Erntekorb mit nach Hause genommen. Naja und wenn man mal auf ein Problem stößt, wo man nicht weiter weiß, gibt es zum einen das Internet, super nette Feldkollegen, die einem bei allen Fragen helfen und on top gibt et noch ne Whatsapp Gruppe von „Meine Ernte“. In der Gruppe sind die Leute von dem Standort wo man gärtnert, der verantwortliche Bauer und immer mindesten ein Mitarbeiter von „Meine Ernte“. Da wird euch spätestens geholfen!

Meine Ernte

Meine Ernte
Auch hier ein ganz klares: Nein! Selbst in der heißen Sommerphase im letzten Jahr, war ich nicht jeden Tag da. Denn wenn die Pflanzen schon gut ausgewachsen sind, sind sie tief verwurzelt, anders als bei Balkonkübeln. Heißt, sie ragen tief in die Erde und ziehen sich dort die benötigte Flüssigkeit. So überstehen die Pflanzen auch mal locker 1-2 Wochen, ohne gegossen zu werden.
Kleine Ausnahme hierbei: Wenn ihr Jungpflanzen gerade erst in die Erde gesetzt habt, solltet ihr diese zu Beginn etwas häufiger gießen (2x pro Woche für die ersten 2 Wochen), da das Wurzelwerk noch nicht so tief ausgebildet ist.

Ein wichtiger Tipp noch zum Schluss:
Regelmäßiges Hacken ersetzt so manchen Gießvorgang. Durch das Hacken wühlt ihr die Erde auf und zum einen kann Regenwasser besser von der Erde aufgenommen werden und zum anderen wird verhindert, dass die Feuchtigkeit nach oben dringt und dort verdunstet.

Meine Ernte

Meine Ernte
Ich ziehe jedes Jahr ein paar Gemüsepflanzen vor und setze sie später dann ins Beet. Ich mache das vor allem deswegen, weil ich die Anzucht zu Hause besser kontrollieren kann, als auf dem Feld.

In Summe muss man auch nicht so viel beachten. Folgende Sachen sollte man im Haus haben:
• Anzuchterde
• Saatgut. Hier bitte nicht sparen, sondern qualitativ hochwertiges Saatgut kaufen.
• Anzuchttöpfchen. Alternativ gehen auch Eierkartons oder leere Klopapierrollen, etc.

Die Anzuchttöpfe dann mit Erde befüllen und Samen in die Behälter setzen. Immer so tief in die Erde setzen, wie die Samen groß sind. Dann an einen warmen und vor allem hellen Ort stellen.
Wichtig: Beschriftet die Töpfe, damit ihr hinterher noch wisst, was was ist.

Wollt ihr mehr Infos zum Gemüse vorziehen, dann schaut mal hier vorbei.

Meine Ernte

Meine Ernte
Auch hier ein ganz klares: Ja!

Ich selber ziehe meine Tomaten zwar immer auf dem Balkon groß, aber ich habe schon zig Tomatenpflanzen auf den Feldern gesehen, die eine riesen Ernte abgeworfen haben. Also keine Scheu und einfach mal ausprobieren.

Kleiner Tipp: Paprika und Tomaten bitte erst nach dem letzten Frost pflanzen.

Meine Ernte

Meine Ernte
Es sind viele Gemüsesorten schon vorgesäht. 20 Sorten um genau zu sein. Da ist für jeden was dabei. Es wird aber auch immer noch ein Stück frei gelassen, für das Wunschbeet. Auf dem Wunschbeet könnt ihr all das anpflanzen, was ihr noch an Gemüse vermisst.
Außerdem habt ihr die Möglichkeit vorgesähtes Saatgut oder Jungpflanzen auszubuddeln und /oder umzugraben und mit Gemüsesorten eurer Wahl zu bestücken. Ich sag immer: Euer Feld – Eure Party. ;-)
Weiterhin gibt es Gemüse, welches nach der Ernte nicht nachwächst. Spinat, Radieschen oder Möhren zum Beispiel. Wenn ihr die abgeerntet habt, habt ihr natürlich auch wieder freie Fläche zum neu besetzen.

Meine Ernte

Meine Ernte

Ich wollte eigentlich mal mitzählen, was ich in einem Jahr alles so ernte, habe es im letzten Jahr aber vergessen. Auf den folgenden 3 Bildern habe ich euch aber mal ein paar Erntebilder hochgeladen. Im Sommer bin ich wöchentlich mit solch einer Ernte vom Feld gegangen.

Ich kann mit dem Feld also locker 2 Personen ernähren und kaufe kaum Gemüse dazu. Darüber hinaus hatte ich auch immer mal wieder Gemüse über und verschenke dies dann an Familie, Freunde und Nachbarn. Et lohnt sich also. ;-)

Meine Ernte

Meine Ernte
Das ist, glaube ich, die schwierigste und die einfachste Frage. Entweder man hat das Gärtner-Gen in sich oder eben nicht. Das merkt ihr, denke ich, recht schnell. Ich liebe das Gärtnern und die Feldarbeit und ich habe einfach Freude mit den nackten Händen und Füßen im Dreck zu wühlen. Und on top, nimmt man dann noch sein eigenes Gemüse mit nach Hause. Für mich das Highlight einer jeden Woche.

Ich hab auch dem Thema auch einen eigenen Artikel gewidmet: „Warum macht die Feldarbeit eigentlich so verdammt glücklich?

Meine Ernte

Ich hoffe, das beantwortet erst einmal eure Fragen zum Gärtern. Wenn ihr weitere Fragen habt, lasst sie mir gerne in den Kommentaren da. Ich schreibe gerne auch einen Fortsetzungsbeitrag.

Fazit 1: Feldarbeit ist mein Yoga!
Fazit 2: Zögert nicht zuviel. Probiert es einfach mal aus. Et lohnt sich.

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