Rezepte

DIE QUITTE UND ICH. VON „BOAH BIST DU DOOF“ ZU „MHHHH LECKER“ !

3. November 2014

Ich muss ja gestehen, dass die Quitte und ich nicht den besten Start hatten. Meine Mama hatte irgendwann im Garten einen Quittenbaum gepflanzt. Bei einem meiner Besuche, schlenderte ich durch den Garten und sah die Früchte auf dem Boden und hab natürlich gleich zugelangt, weil sie einfach soooo lecker aussahen. Wenn ich jetzt sagen schreiben würde, mir ist alles aus dem Gesicht gefallen, wäre das DEFINITIV untertrieben. Widerlich sag ich nur…. Ich war auf jeden Fall fertig mit der Quitte und dachte mir: „Die kommt mir NIEMALS ins Haus“!

Nun kam es aber so, dass meine Mama mir im Jahr darauf Quittengelee mitgebracht hat. Und dieses Gelee hatte irgendwie gar nix mit diesem sauren und bitteren Etwas zu tun, was ich mir in den Mund geschoben hatte.
Nachdem ich „Onkel Google“ ein wenig über Quitten ausgehorcht hatte, ist mir klar geworden dass ich den typischen Quitten-Anfänger-Fehler begangen hatte, der da heißt: „NIEMALS roh verzehren!!!!“ (Mit 300 Ausrufezeichen)
Naja und seitdem verarbeite ich Quitten zu allem möglichen und bin ein echter Fan. „Big Quitten-Love“ sozusagen :-).
In diesem Jahr hat mir meine Mama wieder Quitten aus dem Garten mitgebracht und ich habe mich dieses Jahr für Sirup entschieden (Großes Danke nochmal an dieser Stelle an meine Mama ♥ ).

Pottlecker_Quittenherz
Für Sirup hab ich mich entschieden, weil man einfach ne Menge damit machen kann. Man kann nen Sekt damit pimpen beim nächsten Mädelsabend, aber auch leckere alkoholfreie Drinks damit mixen, oder den Tee süßen. Es kann Eis damit verfeinert werden, oder man kann es zum backen benutzen und und und…
Naja und man braucht auch nicht viel um Sirup herzustellen und es ist schnell gemacht!

Pottlecker_Quitten Zutaten
Ganz wichtig ist auf jeden Fall, die Quitten ordentlich zu waschen. Sie besitzen nämlich einen kleinen Flaum auf der Haut und wenn man diesen mitkocht, wird der Sirup bitter.
Anschließend vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Die Schale lasse ich dran, da eine Menge Vitame und Geschmack in und unter der Schale sitzen.

pottlecker_waschen und schneiden
Anschließend alles in einen Kochtopf werfen und mit dem Wasser aufschütten. Ich lasse das Ganze dann einmal ordentlich aufkochen und dann ca. 1 Stunde bei kleiner Hitze köcheln.
Während die Quitten vor sich hinköchelten, habe ich meine Einmachgläser sterilisert. Es gibt zig Anleitungen im Internet, wie man dies machen kann. Von Auskochen, über Backofen, bis hin zur Mikrowelle. Ich habe mich dafür entschieden die Gläser bei ca. 100 Grad für 10 Minuten in den Backofen zu packen. Bis jetzt hatte ich mit dieser Methode keine Probleme.
Wenn die Stunde um ist, eine Schüssel mit einem Sieb bereitstellen und die Quitten ins Sieb giessen. Die aufgefangenen Quitten mit Hilfe eines Kochlöffels ausdrücken und das Ganze ordentlich abtropfen lassen (es kommt nämlich noch eine Menge Flüssigkeit aus dem Quittenmus heraus). Das Quittenmus könnte man nun weiter verarbeiten – zum wegschmeissen ist es eigentlich zu schade! Die aufgefangene Flüssigkeit dann noch einmal durch ein ganz feines Sieb, oder Passiertuch giessen und zurück in den Topf damit. Nun kommen hier noch der Zucker und der Saft von zwei Zitronen hinzu. Der Sirup muss dann noch mal 20-30 Minuten köcheln. Er sollte jetzt langsam eine etwas dickflüssigere Konsistenz annehmen. Den Sirup noch heiß, mit Hilfe eines Trichters, in die Flaschen oder Gläser abfüllen und verschliessen. Wenn die Gläser ordentlich sterilisiert wurden, müsste der Sirup eigentlich 1 Jahr haltbar sein. Bei mir ist der Sirup aber meistens nach spätestens einem halben Jahr aufgebraucht ;-)

pottlecker_quittensirup
Dann viel Spaß beim nachkochen! Ich habe noch 5-6 Quitten im Kühlschrank. Vielleicht mach ich die Tage noch ein Chutney, oder ein Gelee daraus. Was macht ihr mit Quitten??? Freu mich über jedes neue Rezept :-)

FAZIT : Man muss seine Meinung auch mal ändern (können).

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9 Comments

  • Reply Fee ist mein Name 3. November 2014 at 18:56

    Das sieht super aus und das klingt gut. Perfekt ;)!

  • Reply Fleur 3. November 2014 at 19:07

    Ich bin noch bei „Boar bist Du doof“ aber vielleicht sollte ich der Quitte auch noch eine Chance geben!

    • Reply Tine 3. November 2014 at 19:44

      Definitiv! Gib der Quitte eine Chance :-)

  • Reply Taina 3. November 2014 at 19:09

    Ha ha…die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Habe auch mal ausversehen in so einen komischen „Apfel “ gebissen.

  • Reply Mel 3. November 2014 at 19:11

    Boahhh, bei den schönen Fotos MUSS es gut schmecken! Wird auf jeden Fall mal ausprobiert :)

    • Reply Tine 3. November 2014 at 19:45

      Dankeschön! Sag dann mal bescheid, wie es geklappt hat :-)

  • Reply Julia 23. November 2014 at 09:23

    Ahh ich hatte ja auch keine Ahnung von Quitten… Wahrscheinlich hätte ich auch erst einmal reingebissen. Danke, dass du mich davor bewahrst :-)

    Tolle Fotos hast du gemacht!

    Liebe Grüße,

    Julia

    • Reply Tine 23. November 2014 at 16:39

      Dankeschön! :-)
      Man muss sich aber auch echt überwinden da nicht rein zu beissen, weil sie schon richtig lecker aussehen :-)
      LG Tine

  • Reply Eileen Mo 5. Dezember 2014 at 12:08

    Hihi diese blöden Quitten :-)
    Ich hatte aber auch mal die wahnwitzige Idee in eine Quitte zu beißen … puh …
    Von Quittensirup habe ich bisher noch nichts gehört, ich merke mir das Rezept mal und gebe es an meine Oma weiter – die hat den Quittenbaum im Garten ;-)

    Grüße
    Eileen

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    Ich stimme zu.